Kurz & knapp: Fahrschule für Motorrad-Fahrer
Besuchen Sie die Fahrschule fürs Motorrad, müssen Sie sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil der Ausbildung meistern. In beiden Kategorien sind Pflichtstunden vorgeschrieben, welche die Fahrschüler absolvieren müssen.
Die Theorieprüfung für den Motorradführerschein besteht aus 30 Fragen. Diese haben jeweils eine Wertigkeit zwischen zwei und fünf. Wird eine Frage falsch beantwortet, ergeben sich aus dieser Fehlerpunkte. Eine Anzahl von zehn Fehlerpunkten darf nicht überschritten werden, andernfalls ist der Prüfling durchgefallen.
Die praktische Fahrprüfung für den Motorradführerschein dauert etwa eine Stunde. In diesem Zeitraum muss der Prüfling sechs Grundfahraufgaben meistern. Dabei kann zum Beispiel auch eine Slalomfahrt gefordert werden.
Inhaltsverzeichnis
Unterschiedliche Führerscheinklassen fürs Motorrad
Krafträder erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit. Das verrät ein Blick auf die Statistik – nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes liegt der aktuelle Bestand an Fahrerlaubnisklassen für Krafträder in Deutschland bei insgesamt 16.770.749. Dabei gibt es unterschiedliche Klassen für Zweiräder. Da sind:
- Klasse A
- Klasse A1
- Klasse A2
- Klasse AM
Wer einen Führerschein für das motorisierte Kraftrad machen möchte, muss eine Fahrschule fürs Motorrad besuchen. Welche Inhalte ein Motorrad-Grundkurs hat, wie viele Fahrstunden mit dem Motorrad vorgeschrieben sind und welche Regelungen für die Prüfungen in Praxis und Theorie gelten, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.
Vor der Praxis kommt die Theorie
Auch wenn viele Menschen lieber praktische Erfahrungen sammeln, gehört die Theorie auch zu einem Besuch der Fahrschule fürs Motorrad. Dabei ist eine bestimmte Anzahl an Theoriestunden vorgegeben, die angehende Führerscheinbesitzer absolvieren müssen.
Wie viele das sind, hängt davon ab, für welche Fahrerlaubnisklasse Sie die Ausbildung absolvieren und ob schon ein Führerschein der Klasse B vorhanden ist. In letzterem Fall reduziert sich das Pensum, welches Sie an Theoriestunden abspulen müssen.
Liegt noch kein Pkw-Führerschein vor, müssen Fahrschüler zwölf Stunden aus dem allgemeinen Teil besuchen und sich in zwei gesonderten Theoriestunden dem Zusatzstoff widmen. So soll eine optimale Vorbereitung auf die Theorieprüfung gewährleistet werden.
Fahrschule fürs Motorrad: Kurven fahren lernen und Co.
Ein sehr wichtiger Bestandteil von einer Ausbildung in der Motorradfahrschule sind die Fahrstunden. Diese unterscheiden sich wesentlich von Übungseinheiten mit einem Pkw. Bei den fürs Motorrad benötigten Fahrstunden nimmt der Fahrlehrer nämlich nicht neben Ihnen Platz. Das geht auf einem Motorrad ja auch gar nicht.
In der Regel fährt der Fahrlehrer seinem Schüler hinterher. Beide sind über Funk verbunden. Dazu ist auch ein Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Fahrschüler vonnöten. Bezüglich der Fahrstunden gibt es in einer Fahrschule fürs Motorrad keine Mindestanzahl, abgesehen von den Sonderfahrten. Auf diese gehen wir im weiteren Textverlauf noch einmal gesondert ein.
Wie viele Übungseinheiten ein Fahrschüler braucht, hängt immer von dessen persönlichen Fähigkeiten ab. Fahrschüler sollten, um den besten Lerneffekt erzielen zu können, auch darauf achten, dass nicht zu viel Abstand zwischen den Praxisstunden liegt. Es empfiehlt sich, ein bis zweimal in der Woche eine Fahrstunde zu absolvieren.
Welche Sonderfahrten müssen mit dem Motorrad absolviert werden?
Wie bereits angeklungen ist, gehören zu einer Ausbildung in der Fahrschule fürs Motorrad auch die sogenannten Sonderfahrten. Dabei handelt es sich um Pflichtfahrstunden. Folgende Fahrten müssen absolviert werden:
- Nachtfahrt (135 Minuten)
- Autobahnfahrt (180 Minuten)
- Überlandfahrt (225 Minuten)
Wie die Namen schon erahnen lassen, sollen bei den Sonderfahrten besondere Situationen simuliert werden. Das schließt sowohl das Fahren bei Nacht als auch über die Autobahn und auf der Landstraße ein.
Gut zu wissen: Die Sonderfahrten in der Fahrschule fürs Motorrad sind in aller Regel etwas teurer als übliche Fahrstunden.
Fahrschule fürs Motorrad in der Theorie meistern
Das Absolvieren der Theorieprüfung ist der erste Schritt, die Fahrschule fürs Motorrad abzuschließen und die Fahrerlaubnis in der Hand zu halten. Der Prüfling muss sich beim TÜV oder der DEKRA anmelden.
Nach einer kurzen Einführung zum Ablauf wird der angehende Führerscheinbesitzer an einen Computer gesetzt, an welchem die Fragen beantwortet werden.
Insgesamt werden 30 bzw. wenn es sich um eine Erweiterung handelt, 20 Fragen zum Grund- und Zusatzstoff gestellt. Jede Frage erhält eine Wertigkeit zwischen zwei und fünf.
Wird im Multiple-Choice-Verfahren eine falsche Antwort angeklickt oder ein Kreuzchen bei einer richtigen Antwort vergessen, ergeben sich daraus Fehlerpunkte je nach Wertigkeit der Frage.
Wichtig: Sind 30 Fragen zu beantworten, gelten zehn Fehlerpunkte als zulässig. Bei einer Erweiterung mit 20 Fragen sind es sechs Fehlerpunkte. Wird dieser Wert nicht überschritten, haben Sie die theoretische Prüfung bestanden.
Fahrschule fürs Motorrad abschließen: Die Fahrprüfung bestehen
Ist der große Tag der Prüfung gekommen, stellt die Aufregung meist die größte Hürde dar. Bewahren Sie Ruhe! Der Prüfer wird Ihnen vorab erklären, was er von Ihnen erwartet.
Per Funk gibt er während der Prüfungsfahrt Anweisungen und stellt Grundfahraufgaben. Dies kann beispielsweise auch eine Slalomfahrt beinhalten. Leisten Sie sich keine gravierenden Fehler, haben Sie die Prüfung bestanden.
Mit der bestandenen praktischen Fahrprüfung endet Ihre Ausbildung in der Fahrschule fürs Motorrad. Sie erhalten im Anschluss den Führerschein überreicht und dürfen fortan mit einem Zweirad der entsprechenden Fahrerlaubnisklasse am Straßenverkehr teilnehmen.
Ist Motorradfahren bald ohne Führerscheinprüfung erlaubt?
Ende Juni sorgte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mal wieder für Aufsehen. Wie das ARD-Hauptstadtstudio berichtete, hat der Verkehrsminister einen Änderungsentwurf der Fahrerlaubnisverordnung ausgearbeitet.
Dieser könnte einen umfangreichen Besuch der Fahrschule fürs Motorrad bald überflüssig machen. Scheuer plant nämlich, den Führerschein der Klasse A1 ohne Prüfung auszustellen. Allerdings müssen Betroffene eine 90-minütige Theorieeinheit und fünf praktische Fahrstunden mit dem Motorrad besuchen.
Es handelt sich dabei nur um eine Ergänzung des Führerscheins der Klasse B. Dieser muss mindestens fünf Jahre im Besitz des angehenden Bikers sein, damit die neue Regelung auch greift. Zudem soll ein Mindestalter von 25 Jahren vorgeschrieben werden. Laut Angaben des Bundesministeriums soll die Erweiterung der Fahrerlaubnisklasse insgesamt circa 500 Euro kosten.
Diese Meldung hat prompt für Kritik gesorgt. Experten weisen darauf hin, dass die Unfallgefahr für Motorrad-Fahrer deutlich höher anzusetzen ist als bei Pkw-Fahrern. Zudem reiche es nicht aus, nur wenige theoretische und praktische Stunden anzusetzen. Eine Ausbildung zum Motorradführerschein müsse umfassend sein, nur so könne im Anschluss die Sicherheit garantiert werden.
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