Kurz & knapp: Blitzerfoto anfechten
Ein Einspruch ist dann sinnvoll, wenn offensichtliche Fehler wie ein unscharfes oder schlecht erkennbares Blitzerfoto vorliegen. Wann ein Blitzerfoto als ungültig gilt, erfahren Sie hier.
Der Einspruch gegen den Bußgeldbescheid an sich ist kostenfrei. Mögliche Kosten setzen sich aus Anwalts- und eventuellen Gerichtsgebühren zusammen.
Nein, ein Anwalt ist nicht zwingend. Möchten Sie jedoch sicherstellen, dass der Einspruch fehlerfrei bei der Behörde eingeht, kann der Anwalt für Verkehrsrecht hilfreich sein.
Was muss auf dem Blitzerfoto erkennbar sein?
Inhaltsverzeichnis
Ein Blitzerfoto, das im Bußgeldbescheid enthalten ist, muss eine eindeutige Identifizierung des Fahrers ermöglichen. Das Foto muss also das Kennzeichen nachweisen können und wer zur Zeit des Verkehrsverstoßes am Steuer saß.
Grundsätzlich muss das Blitzerfoto folgende Punkte beinhalten, um eine Identifizierung zu gewährleisten:
- Fahreridentifizierung: Ihr Gesicht muss auf dem Foto klar zu erkennen sein. Wesentliche Merkmale wie die Augen-, Nasen- und Mundpartie dürfen nicht verdeckt sein.
- Lesbares Kennzeichen: Das Kennzeichen Ihres Fahrzeugs muss vollständig und zweifelsfrei lesbar sein.
Wann gilt ein Blitzerfoto als ungültig?
Es gibt einige Faktoren, die ein Blitzerfoto ungültig machen und die Chancen eines Einspruchs gegen den Bußgeldbescheid steigern. Folgende Liste veranschaulicht, in welchen Fällen Sie ein Blitzerfoto anfechten können.
- Ein Blitzerfoto, das unscharf, über- oder unterbelichtet ist
- Das Gesicht des Fahrers ist verdeckt – zum Beispiel durch Sonnenbrillen, Sonnenblenden oder erhobene Hände
- Das Nummernschild des Fahrzeuges ist teilweise oder vollständig verdeckt
Trifft einer dieser Punkte zu, steigen Ihre Erfolgschancen, wenn Sie das Blitzerfoto anfechten. Ein Einspruch lohnt sich insbesondere dann, wenn einer der oben genannten Fehler vorliegt, das Bußgeld sehr hoch ist oder Punkte in Flensburg bzw. ein Fahrverbot drohen.
Zum Beispiel: Ihnen wird ein Handyverstoß vorgeworfen. Ein Blitzerfoto mit einem abgebildeten Handy anfechten zu wollen, wäre aussichtslos. Ist auf dem Foto jedoch nicht erkennbar, ob das Handy genutzt wurde, oder handelt es sich um ein schlechtes Blitzerfoto, lohnt sich ein Einspruch eher.
Muss das Blitzerfoto im Bußgeldbescheid enthalten sein?
Nein, die Behörde ist nicht verpflichtet, das Beweisfoto direkt mit dem Bußgeldbescheid zu versenden. Das Foto wird in der Verfahrensakte aufbewahrt. Sie haben jederzeit das Recht, das Blitzerfoto anzufordern, um dessen Gültigkeit zu prüfen.
Selbst, wenn das Blitzerfoto im Bußgeldbescheid enthalten ist, ist es ratsam, das Foto bei der Behörde anzufordern. Grund dafür ist die Qualität des Bildes, die im Originalformat besser ist.
Enthält der Bußgeldbescheid nämlich ein Blitzerfoto, ist die Qualität oft schlecht und Details sind schwer erkennbar. Sind die notwendigen Details auch auf dem Foto in Originalqualität nicht erkennbar, lohnt sich ein Einspruch gegen das Blitzerfoto möglicherweise.
Wie kann man ein Blitzerfoto anfechten?
Wenn Sie glauben, dass das Blitzerfoto ungültig ist, können Sie gegen den Bußgeldbescheid Einspruch einlegen. Dabei müssen Sie folgende Punkte beachten:
- Der Einspruch muss innerhalb der Frist erfolgen. Nach Erhalt des Bußgeldbescheids, läuft eine Frist von 14 Tagen. Der Bescheid gilt als erhalten, sobald er in Ihrem Briefkasten liegt.
- Der Einspruch muss der zuständigen Behörde in Schriftform zugestellt werden. Das bedeutet, dass ein Einspruch per Telefon oder E-Mail ungültig ist. Fechten Sie das Blitzerfoto an, kontaktieren Sie die Behörde per Brief oder Fax.
Möchten Sie das Blitzerfoto anfechten, kann dies ohne Anwalt erfolgen. Wenn Sie sich jedoch vergewissern möchten, dass der Einspruch fehlerfrei verläuft, kann Ihnen ein Anwalt während des gesamten Prozesses zur Seite stehen.
Blitzerfoto anfechten – Welche Kosten entstehen?
Der eigentliche Einspruch gegen den Bußgeldbescheid ist zwar kostenfrei, jedoch können während des Prozesses einige Kosten anfallen. Lassen Sie das Blitzerfoto beispielsweise von einem Anwalt prüfen oder unterstützt dieser Sie beim Einspruch, entstehen entsprechende Anwaltskosten. Auch wenn das Bußgeldverfahren vor Gericht stattfindet, können weitere Kosten entstehen.
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